Arabische Community in Berlin
Autor: R. Matar
Die arabischen Mitbürger/innen
in Berlin stammen aus den 22 arabischen Staaten, die sich vom
Irak im Osten bis Marokko im Westen erstrecken. In allen arabischen Ländern
besteht eine ähnliche politische Lage, obwohl die Strukturen und Gesellschaftsformen
geringe Unterschiede aufweisen.
Der Begriff “Araber” wird nicht nur für Menschen, die aus den 22 Staaten kommen, sondern sehr
häufig auch für Menschen,die diese Sprache sprechen, verwendet.
Die arabische Sprache unterscheidet sich regional in Dialekten,
wobei sich die Menschen aus der arabischen Welt alle miteinander in Hocharabisch
verständigen können.
Die Lebensbedingungen, Normen und Wertvorstellungen sind in den arabischen Ländern sehr
ähnlich. Auch gibt es Traditionen, kulturelle Begebenheiten, die sich kaum
oder gering voneinander unterscheiden.
Die arabische Community in Berlin ist keine homogene
Gruppe, allerdings haben die meisten Gruppen aus den verschiedenen
Ländern 2 Gemeinsamkeiten: Den Islam und die arabische
Sprache.
Wenn wir von den arabischen Mitbürgern in Berlin sprechen, dann müssen
wir zwischen den verschiedenen Gruppen von Arabern differenzieren,
wie z.B. zwischen den Gruppen der Palästinenser, der Libanesen oder aus
dem Libanon stammende Kurden:
Häufig sind Verallgemeinerungen irreführend und nicht zutreffend.
Zurzeit leben in Berlin etwa 50 000 Menschen arabischer Abstammung nach der
Statistik des Landsamtes Berlin,
nach unbestätigten Zahlen halten sich in Berlin etwa 60 000 Menschen aus
arabischen Ländern auf.
Araber und Araberinnen in Berlin bilden eine der größten
muslimischen Migrantengruppen nach den Türken.
Ein Großteil der Araber in Berlin sind Palästinenser, die meisten
davon sind als Staatenlose registriert. Danach kommen die Libanesen und Iraker
als zweite und dritte Gruppe nach den Palastinänsern in Berlin.
Die meisten Araber in Berlin kamen aus politischen Gründen als
Flüchtlinge nach Deutschland, z.B. Palästinenser, Libanesen
und Iraker. Weitere Gründe für die Einreise nach Deutschland stellen
beispielsweise die wirtschaftliche Lage in den arabischen Ländern dar.
Die arabischen Mitbürger hatten eine schwierige Lebensbedingung z.B. aufenthaltsrechtlichen Status und schlechte Wohn-verhältnisse, die
viele Probleme mit sich brachte. Viele Familien leben von staatlichen Transferleistungen
und ein großer Teil
ist als bildungsferne Familien zu betrachten.
In der letzten Zeit ist die wirtschaftliche Situation unter den Arabern verbessert
worden, was man z.B. an vielen Geschäften in verschiedenen Stadtteilen
wie Moabit (Mitte), in Kreuzberg und vor allem in Neukölln sehen kann.
Ferner gibt es eine gute Zahl von Akademikern und Fachleuten unter den Arabern,
die hier leben.
Da die meisten Araber in Berlin Mosleme sind, entstanden in
den letzten 10 Jahren mehrere Moscheen, welche sich in Wedding,
Moabit (Mitte) und in Neukölln befinden. Diese verzeichnen eine hohe Besucherzahl,
allerdings sind die Besucher nicht als Anhänger der jeweiligen Moschee
zu betrachten sondern betreten dieses Gotteshaus nur zum Ausüben ihres
Glaubens.
In Berlin gibt es viele arabische Vereine, der überwiegende
Teil vertritt Gruppen aus einem bestimmten arabischen Land, wie Vereine für
Palästinenser, Sudanesen oder Ägypter. Leider gibt es wenig Vernetzung
und Austausch.
Arabische Medien in Berlin haben in den letzten Jahren einige
kleine (Fort-)schritte erzielt, die allerdings nicht zur intensiven Information
ausreichen. So gibt es ein paar kleine Anoncen- Magazine, die sehr gefragt und
unter den Araber öfter ein Anlauf zur Informationsfindung sind. Die Satelliten-
Sendungen aus den arabischen Länder laufen zurzeit auf etwa 60 Sender aus
fast allen arabischen Länder und füllen diese Lücke für
Menschen in Berlin und Deutschland.
Die sehr vorsichtige Bemühung der Bundesrepublik in diesem Bereich hat
den Platz frei gelassen für die Medien aus dem arabischen Raum, was zu
einigen kurz- und langfristigen Schwierigkeiten führen wird in Bezug auf
Wertvorstellungen, Verständnis und Erziehungsfragen.
Bei Interesse
nehmen Sie bitte Kontakt unter :030.91 53 50 68. bzw.arabischerbund@gmail.com